Kiezberichte Teil 1
Seit Geburt an bin ich „Frohnauerin“. Wäre mir dieser Umstand nicht quasi in die Wiege gelegt worden, wäre ich dies mit großer Wahrscheinlichkeit aus Überzeugung und Leidenschaft trotzdem irgendwann geworden, denn in dieser charmanten Gartenstadt lebt es sich ganz ausgezeichnet. Hochherrschaftlicher Villenbestand, traditionsreiche Landhäuser, alter Baumbestand, viel Ruhe und Natur sind hier sehr ausgewogen mit einer exzellenten Infrastruktur und verkehrsgünstiger Erreichbarkeit verbunden.
Das „Nordlicht Berlins“, wie man den beschaulichen Ort auch nennen könnte, wurde 1910 eingeweiht. Kurz zuvor hatte Fürst von Donnersmarck das Waldgelände rechts und links der „Berliner Nordbahn“ gekauft, der Landschaftsarchitekt Ludwig Lesser hatte ein Gesamtkonzept nach dem englischen Vorbild einer Gartenstadt geliefert.
Zentrum der Gartenstadt „Frohnau“ war und ist die Doppelplatzanlage rund um den heutigen S-Bahnhof. Sowohl der Ludolfinger Platz als auch der Zeltinger Platz bestehen aus weitläufigen, gärtnerisch gestalteten Grünanlagen, Springbrunnen und Denkmälern. Eine Vielzahl an Geschäften, Banken, Arztpraxen und gastronomischen Einrichtungen sind jeweils kreisförmig angeordnet und bieten den Einwohnern alles, was benötigt wird. Wo könnte man schöner einkaufen? Deutlich wird dies besonders an den regelmäßig stattfindenden Kunstmarkt-Wochenenden, an denen praktisch ganz Frohnau um die Plätze wuselt.
Shopping: So manche Boutique ist ein echter Geheimtipp. Mein Favorit ist Rondo Frohnau – Mode, Schuhe, Accessoires“ am Zeltinger Platz 16. Hier finden Sie echt edle Teile und eine nette Beratung.
Sehenswürdigkeiten
Am Zeltinger Platz steht die durchaus sehenswerte Johanneskirche mit Elementen der norddeutschen Gotik, des nordischen Heimatstil und des Expressionismus. Besonders stolz sind wir „Frohnauer“ auf die im Kirchturm nistenden Turmfalken. Vorbildlich ist übrigens auch das Gemeindeleben: von der Krabbelgruppe über musikalische Früherziehung bis hin zu vielen anderen Aktivitäten – für jede Altersgruppe ist etwas dabei.
Wer möchte, wandert durch den Edelhofdamm weiter zum Buddhistischen Haus. Die vom Arzt und Schriftsteller Paul Dahlke erbaute buddhistische Tempelanlage ist die älteste ihrer Art in Europa und somit nationales Kulturgut. Sie steht unter Denkmalschutz und ist Besuchern frei zugänglich. Sehenswert sind auch die dazugehörigen, weitläufigen Grünflächen, die als Gartendenkmal gelistet sind.
Mein Lieblingsrestaurant
ist eindeutig das italienische Ristorante Brescia in der Welfenallee 5-7. Köstliche Suppen, knackige Salate, tolle Pasta, täglich wechselndes Angebot an frischem Fisch, exzellente Desserts, gute Weine und aufmerksames Personal. Extrem empfehlenswert. Und wer nach dem Essen noch ein leckeres Eis verträgt, kann fast nebenan im Eiscafé Dolce Vita (Welfenallee 3-7) hausgemachte Eisspezialitäten genießen.
Extra-Tipp
Wer deftige Hausmannskost bevorzugt, ist im kroatischen Restaurant Adriatic (Edelhofdamm10) genau richtig. Die weitläufige Terrasse ist in den Sommermonaten immer rappelvoll, was für die Qualität dieses alteingesessenen Gastronomiebetriebs spricht. Als Extra-Angebote werden saisonal schmackhafte Spargel-, Pfifferling- und Wildgerichte angeboten. Sagen Sie einfach mal einen schönen Gruß von mir, wenn Sie dort sind.
Freizeit und Sport
Toll zum Spazierengehen und Joggen – der schönste Ort, um Sport und Freizeitaktivitäten auszuüben, ist der mit knorrigen Kastanien umsäumte Poloplatz. Wie der Name besagt, wurde auf dem großen Rasenoval früher regelmäßig Polo gespielt. Heute gibt es dort immer noch einen Reitstall mit Schulbetrieb.
Dem Reiststall vorgelagert ist ein großer Sportplatz, auf dem der Frohnauer Fußballclub („FSC“) seine Spiele austrägt und die Bundesjugendspiele der Grundschulen ausgetragen werden.
Neben dem Sportplatz befindet sich die Tennisvereinigung Frohnau – eine der schönsten Tennisanlagen Berlins, wie ich finde. Sie liegt eingebettet im Grünen, verfügt über ein wunderschönes Clubhaus im Landhausstil und hat sieben Sandplätze sowie eine Halle. Viele Mannschaften spielen auf überregionalem Niveau, die Jugendarbeit ist vorbildlich.
Ach übrigens
…so manchen Promi verschlägt es nach Frohnau. Neben Reinhard Mey (Liedermacher), Rainer Hunold (Schauspieler) und Horst Bosetzky (Schriftsteller) soll es jetzt bald noch einen berühmten Comedian samt Familie nach Frohnau ziehen. Wer kann es ihm verdenken…
Juliane Zimmermann
Service und Verkauf
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