Kiezberichte Teil 4
Collage: Susanne Purol
Zu diesem Bezirk fällt einem sicherlich spontan und zuerst „Siemens“ und „Industrie“ ein. Das lockt gewiss nicht hinter dem Ofen hervor. Zudem ist Tegel nahe, so dass momentan noch Flugzeuge den Luftraum bevölkern. Aber letzteres kann ich sofort entschärfen: Man hört sie irgendwann immer weniger. Und wenn zufällig doch, denke ich an Urlaub und schon stört es nicht mehr.
Außerdem…
gibt es hier ja nicht nur Industrie- und Werksanlagen. Siemensstadt hat reichlich kleine Goldstückchen in petto. Verlassen Sie z. B. den Siemensdamm bzw. die Nonnendammallee, fällt urplötzlich ein Vorhang. Die lauten Fahrbahnen verschwinden und vor Ihnen liegen herrlich ruhige, schmale Straßen in durchgrünten Wohnsiedlungen.
Collage: Susanne Purol
Hier lebt es sich, wie ich selbst feststellen durfte, vor allem mit Kind sehr gut. Kitas bzw. Grundschulen sind ganz nah und auch von dem Sprössling alleine und sicher zu erreichen. Es gibt drei schöne (Abenteuer-)Spielplätze, und nicht nur für die Kleinen diverse Tischtennisplatten, Basketball- sowie Fußballplätze in der Nähe.
Nix für Bewegunsmuffel
Die Freizeit lässt sich hier ohnehin wunderbar gestalten. Für Sportbegeisterte gibt es das Sport Centrum Siemensstadt mit Angeboten im Überfluss. Von A wie Aerobic über F wie Fußball und K wie Konditionstraining bis Z wie Zumba werden Kurse und Vereinssportarten für Drinnen und Draußen sowie für Jung und Alt geboten. Darüber hinaus gibt es dort ein Fitnessstudio für die Freunde des gestählten Körpers, ein Schwimmbad für den Familienspaß und eine Sauna für die Entspannung. Im dazugehörigen Restaurant sollten Sie aufpassen, sich nicht alles wieder anzufuttern, so lecker schmeckt es dort.
Collage Susanne Purol
Lauf-Fans wie ich haben es hier richtig gut. Ich falle quasi aus der Haustür in den Wald und kann meine 10 km in wunderbarer Natur abtraben. Schöne Strecken finden sich rund um den See für den Hobby-Jogger und den motivierten Runner, der sich z. B. auf einen Halb- oder gar Marathon vorbereiten möchte.
Mehr zum Thema „Essen“
Ganz abgesehen von diversen Lokalitäten (Italienisch, gut bürgerlich, jugoslawisch) gibt es bei uns den weltbesten Eisladen Da Dalt. Schon beim Anschauen der cremigen Eisberge (aus eigener Herstellung) in der Auslage läuft Ihnen das Wasser im Munde zusammen.
Das zweite Schmankerl ist auf jeden Fall der Kulturbiergarten Jungfernheide. Hier können Sie nach Ihrer aktiven Laufrunde oder einem kleinen Fahrradturn mit Blick auf Reiher, Schildkröten, Wildschweine (im Gehege) und Rehe ein erfrischendes Getränk genießen. Auch Spaziergänger kommen bei oberleckerem Essen und wirklich riesigen Portionen voll auf Ihre Kosten. Die gemütliche Atmosphäre in dem gefühlvoll gestalteten Garten unter Bäumen ist das Sahnehäubchen dieser gelungenen Gastronomie.
Collage: Susanne Purol
Kommen wir nun zur praktischen Seite
Alles, was Sie für den täglichen Bedarf benötigen, können Sie ganz unproblematisch in der Umgebung besorgen. Darüber hinaus finden Sie viele Spezialläden, die Ihnen den Weg in ein Einkaufszentrum ersparen. Erwähnt seien der Einrichtungsmarkt Domäne, die Siemensstadtpassagen und ein bezaubernder Elektro-Tante-Emma-Laden, in dem Einkaufen ein persönliches Erlebnis ist und bleibt.
Was Ihnen Siemensstadt nicht bieten kann, bekommen Sie entweder in der Einkaufsmeile Wilmersdorfer Straße oder in der wunderschönen Altstadt Spandau bzw. den Spandau Arcaden – alles bequem und schnell mit den Öffentlichen oder dem Auto erreichbar. Die Verkehrsanbindungen sind eh einwandfrei. Ich staune immer wieder, wie schnell ich z. B. in Charlottenburg oder aber auch in Mitte bin.
Schließlich und letztendlich…
können Sie in Spandau auch Ihren Abend bei einem spannenden oder romantischen Kinofilm (auch in Freiluft) genießen, sich in der Zitadelle bei mittelalterlichen Veranstaltungen oder klangvollen Konzerten amüsieren oder in der wirklich hübschen Fußgängerzone vielfältig kulinarisch verwöhnen lassen.
Wenn ich mir das so durchlese, sind das sogar ausgewachsene Juwelen, die meinen Kiez so lebens- und liebenswert machen. Bin ich froh, dass ich hier wohne.
Susanne Purol
Creative Design
