Die Grunderwerbsteuer wird von 5 auf 6% erhöht. Um ganz schnell einen Sündenbock für die unpopuläre und eigentlich völlig unnötige Steuererhöhung zu finden, kommt Herr Nussbaum auf die glorreiche Idee, den Aufwand für den Steuerzahler neutral zu halten, indem er versucht, an anderer Stelle den Betrag wieder reinzuholen.
Also wird flugs ein Plan ersonnen, der beim Publikum nicht auf Widerstand stößt und vermutlich von weiten Teilen begrüßt wird. Auch die Presse findet sogleich Gefallen an diesem Vorschlag und lässt kein gutes Haar an den Maklern, die in deren Augen ihr Geld fürs Nichtstun verdienen und nur lästige Zeitgenossen sind, die man eigentlich nicht braucht.
Doch es sind sicher nicht die Makler, die sich mit dem Verkauf von Immobilien beschäftigen, die ganz schnell und ohne die geringste Arbeit viel Geld verdienen. Der Verkaufsmakler hat mannigfaltige Aufgaben und einen erheblichen Zeit- und Geldaufwand, bis er überhaupt etwas einnimmt. Dazu kommen noch jede Menge Ausgaben und natürlich reichlich Steuern, die zu bezahlen sind. Makler, die ihren Beruf ernst nehmen, liefern eine gute Dienstleistung. Das weiß jeder, der schon mit einem ordentlichen und seriösen Makler zu tun hatte.
Ganz bestimmt …
gibt es bei den Maklern einige Glücksritter, die von wenig bis keine Ahnung haben und sicherlich sind in diesem Berufzweig einige schwarze Schafe zuhause. Doch diese sind in vielen anderen Branchen ebenso zu finden.
Es ist schlicht eine Unverfrorenheit, eine Steuererhöhung, die einzig dem Senat zu Gute kommt, durch Einschränkung einer bisher frei vereinbaren Leistung wieder hereinholen zu wollen. Das ist dreist und muss völlig losgelöst vom Makler als solcher gesehen werden.
Und ganz so viele Einnahm wie der Senat sich erhofft, wird es wohl nicht geben. Durch die Absenkung der Provision wird weniger Mehrwertsteuer anfallen, was auch zu weniger Einnahmen beim Senat führt.
Wehret den Anfängen.
Heute sind es die Immobilienmakler, die für die aktuell geplante Erhöhung der Grunderwerbsteuer bluten sollen. Wer ist bei der nächsten Steuererhöhung dran? Die Notare, Rechtsanwälte, Gutachter, Architekten oder wer sonst noch in irgendeiner Form mit Immobilien zu tun hat?
Es geht nicht darum, dass die Maklerprovision gesenkt wird oder ob dies die Makler vertragen können. Es geht um Freiheit. Jeder Unternehmer hat das Recht, das für seine Leistung zu verlangen, was er für angemessen hält. Kein Mensch würde auf die Idee kommen, Handwerkern oder PC-Experten vorzuschreiben, dass sie zum Beispiel nur noch 20,- EUR je Stunde verlangen dürfen.