Die eigene Wohnung erscheint uns je nach Jahreszeit in einem anderen Licht. Das mag der sich im Winter recht rar machenden Sonne und den kürzeren Tagen geschuldet sein. Auch hält man sich in dieser dunklen Jahreszeit wesentlich länger und öfter in der Wohnung auf.
Die große Wende naht
Doch es rückt ganz automatisch die grundlegende Veränderung näher: Es wird Frühling. Die Sonne scheint endlich länger und legt immer mehr Details des Wohnungszustandes frei. In uns erwächst das Bedürfnis, den „frischen Wind“ von draußen auch in unserer Behausung wehen zu lassen. Also tun wir etwas dafür.
Gut vorbereitet mit selbstkritischem Blick
Jetzt gilt es, die Gunst der Stunde zu nutzen und bereits durch ein Minimum an Planung unseren Vorsatz erfolgreich umzusetzen. Und es kann ja auch Spaß machen. Legen wir doch von vornherein kleine Belohnungen für jeden erledigten Teilschritt fest. Etwas Süßes, das Lieblingsgetränk, regelmäßige Pausen. Mit dem Frühjahrsputz können wir durchaus einen ganzen Tag verbringen und nebenbei die Lieblingsplatten wieder einmal komplett durchhören.
Zuerst werden alle Zimmer der Wohnung unter die Lupe genommen. An welchen Stellen welcher Handlungsbedarf zu erkennen ist, wird auf einem Zettel notiert. Vielleicht kommt uns das gerade recht, um die Möbel wieder einmal neu anzuordnen. Das Hervorrücken, um dahinter und darunter zu putzen, steht sowieso bevor.
Ausmisten befreit ungemein
Wenn die Regale immer zu voll erscheinen und sich in Zimmerecken allerlei Gerümpel angesammelt hat, wenn immer die gleichen Dinge von einem Platz auf den anderen geschoben werden, sollten wir uns nicht scheuen, etwas wegzuwerfen. Um die Entscheidung zu erleichtern, ist es ratsam, die überflüssig erscheinenden Sachen in vier Kisten einzusortieren. Eine Kiste für den Müll (hätte ich schon längst wegwerfen sollen), eine für Reparaturaufträge, eine für die Sachen, die verschenkt, verkauft oder zurückgegeben werden und eine weitere Kiste für die Gegenstände, bei denen wir uns unsicher sind, was damit passieren soll. Die Kisten sollten mit einem Verfalldatum versehen werden, innerhalb dessen der Inhalt letztendlich bearbeitet wird.
Danach ist eine Überprüfung sinnvoll, welche Putzmittel und Werkzeuge noch vorrätig sind, die wir aufbrauchen können und welche wir tatsächlich neu kaufen müssen.
Großkampftag mit Erfolgsgarantie
An den Tagen vor dem Befreiungsschlag lassen wir unsere Waschmaschine mit der Arbeit beginnen. Gardinen, Sofadecken, Sitzbezüge, Vorleger sind dadurch schon einmal aus dem Zimmer entfernt und können trocknen. Ebenso steht ein Wechsel von Winter- zur Sommerbekleidung in den Schränken an, die jetzt zum Putzen leer geräumt sind.
Als grundsätzliche Methode, den Frühjahrsputz effektiv voranzubringen, können wir uns folgende Regel einprägen: Die Putzrichtung sollte immer von hinten nach vorne und von oben nach unten sein. Sinnvollerweise beginnen wir zuerst mit dem Fensterputzen und enden mit der Reinigung des Bodens.
In der Vorbereitung hatten wir bei der selbstkritischen Wohnungsbesichtigung eine Checkliste erstellt, die nun systematisch abgearbeitet werden kann, ohne etwas doppelt zu machen oder zu vergessen. Besondere Aufmerksamkeit ist für diese Arbeiten reserviert, die tatsächlich nur einmal im Jahr erledigt werden. Dazu gehören z. B. die Reinigung hinter den Großgeräten in der Küche und den Schränken in den Wohnräumen oder auch der Aufwand, alle Bücher abzustauben.
Mit dieser Gründlichkeit zu putzen, ist tatsächlich nur einmal im Jahr nötig. Sind wir doch froh, dass der Frühjahrsputz erdacht wurde, um sich so richtig vom schmuddeligen Winter zu verabschieden in einen hellen, frischen, sauberen Frühling und Sommer. Nutzen wir die frühlingsbedingte Aufbruchstimmung und lassen das Alte los. Gönnen wir uns ein zweites, glückliches Neujahr!