Noch gut in Erinnerung ist uns allen wahrscheinlich die fröhliche Neujahrsparty, vielleicht sogar im kuscheligen Einfamilienhaus. Aber auch die kaum enden wollenden, langen, dunklen Wintertage liegen dem einen oder anderen vielleicht noch auf dem Gemüt. Seit einigen Tagen ist es nun endlich soweit – beinahe unbemerkt, wie schnell das wieder ging, dass nachts die Temperaturen meist über dem Nullpunkt liegen und die Bäume, Sträucher und Gräser zu sprießen beginnen. Auch der geliebte Rasen erscheint wieder in Grün, aber nur fast überall. Denn der Winter hat ihm zugesetzt und eine Erholungskur wird ihm sicher gut tun. Bevor die immer stärker werdende Sonne die Grastriebe so richtig zum Wachsen anregen, können Sie einiges dazu beitragen, die gesunde Entwicklung des Rasens zu unterstützen.
Erste Vorbereitungen
Falls noch altes Laub und kleine Äste aus dem Herbst des Vorjahres vorhanden ist, sollten Sie das dringend mit einem Rechen entfernen, damit die Rasenfläche gut durchlüftet wird. Besonders unter dem Laub bilden sich feuchte Stellen, die Sie trocknen lassen sollten. Falls sich Maulwürfe zu schaffen gemacht haben, graben Sie die Hügel ab und verfüllen die Eingänge mit Erde, die sie fest anstampfen und dann auf der Fehlfläche Grassamen einbringen.
Fördern Sie die Graspflanzen durch Dünger
Die jungen Pflanzen benötigen nach dem Winter dringend wirkungsvolle Nahrung, um den Stoffwechsel und das Wachstum optimal anzuregen. Als besten Zeitpunkt wählen Sie einen Tag, an dem baldiger Regen abzusehen ist. Denn dadurch werden die Nährstoffe gelöst und sickern so besonders gut in den Boden ein. Verwenden Sie speziellen Rasendünger, der perfekt auf die Bedürfnisse Ihrer Rasenpflanzen abgestimmt ist und bringen Sie ihn gleichmäßig auf die ganze Rasenfläche auf. Dabei unterstützen Sie auch Düngestreuer, die verhindern, dass Sie eine zu große Menge verteilen. Sie können natürlich alternativ den eigenen Kompost als Düngemittel verwenden, der sehr fein gesiebt sein sollte.
Beste Aussichten für die Gräser – das erste Mal mähen
Die Sonnenenergie wirkt nun immer stärker auf die jungen Graspflanzen und sie sprießen und gedeihen, auch mit Hilfe der anfänglichen Düngung. Sobald die Pflänzchen hoch genug sind, circa im April, ist es nun dringend angeraten, das erste Mal zu mähen. Stellen Sie den Rasenmäher auf die größte Schnitthöhe, denn der Rasen darf nicht kürzer als fünf Zentimeter werden. Wenn Sie das Gras zu kurz schneiden, geht zu viel grünes Blattwerk verloren und die Pflanzen werden in Ihrem Wachstum eingeschränkt. Im schlimmsten Fall könnte der zu kurz geschnittene Rasen sogar absterben. Mähen Sie nur getrocknete Rasenflächen, damit Sie alle Gräser erfassen und somit eine gleichmäßige Höhe erreichen. Entfernen Sie die abgeschnittenen Grashalme, damit die Grasnarbe reichlich mit Sauerstoff durchlüftet wird.
Gut gestärkt fürs Vertikutieren
Nach ungefähr zwei Wochen sind die Gräser wieder so hoch, dass das zweite Rasenmähen möglich ist. Achten Sie bitte auch hier darauf, dass Sie eine Höhe von circa fünf Zentimetern stehen lassen. Denn der Rasenfläche steht danach eine heftige aber dringend notwendige Radikalbehandlung durch das Vertikutieren bevor.
Das ist eine rationelle, mechanische Methode, um mühsames Zupfen und Entfernen von Unkraut und Moos von Hand zu ersetzen. Den störenden Bewuchs, der in Konkurrenz zu den Rasenpflanzen sprießt zu entfernen, ist in jedem Fall notwendig, um eine gleichmäßige Rasenfläche entstehen zu lassen. Die Wurzeln von Moosen und anderen Pflanzen beseitigen Sie so recht wirkungsvoll. Dabei werden teilweise nicht fest verwurzelte Gräser herausgeschnitten. Daher sollten frisch angelegte Rasenflächen erst nach etwa zwei bis drei Jahren vertikutiert werden. Wenn sich der Rasen nach der Moosentfernung an einigen Stellen ausgedünnt hat, können Sie diesen wieder neu einsäen.
Grüne Gartenfreude garantiert
Bei den nun gut gepflegten Rasenflächen sind die Gräser bereits vortrefflich mit Nährstoffen versorgt, so dass sie die Strapazen des Vertikutierens innerhalb weniger Wochen während der bevorstehenden, fruchtbaren Wachstumszeit wieder verziehen haben, um danach umso dankbarer gen Himmel zu sprießen.
Im Frühjahr schaffen Sie somit die Grundlagen zu einem gesunden Rasen für den Sommer. Im Herbst wiederholen Sie die Rasenpflege, um eine unbeschadete Überwinterung der Grünfläche zu gewährleisten.
Im nächsten Teil unserer Wochenserie verraten wir Ihnen Tipps zur Bepflanzung Ihres Gartens.